Kältesysteme wie Kühl- und Klimaanlagen sorgen für ein angenehmes Wohnklima oder lassen Verderbliches länger frisch bleiben. Restaurants, Krankenhäuser, Industriebetriebe oder Kunsteisbahnen – alle sind auf funktionierende kältetechnische Anlagen angewiesen. Damit diese einwandfrei laufen, planen der Kältesystem-Planer und die Kältesystem-Planerin solche Installationen. In enger Zusammenarbeit mit Architekten und Ingenieuren ermitteln sie die Anforderungen und die Kosten, empfehlen passende Materialien und Systeme, projektieren, berechnen und erstellen schliesslich die erforderlichen Pläne mit CAD-Programmen (CAD = computer-aided design) am Computer. Im Vordergrund steht der Wunsch des Kunden, doch auch Umwelt-, Energie- und Sicherheitsvorschriften sind bei der Planung zu berücksichtigen.
Kältesystem-Planer und -Planerinnen sind oft vor dem Bildschirm, regelmässig aber auch in der Werkstatt oder auf der Baustelle anzutreffen, wo sie in Absprache mit der Bauherrschaft für eine saubere Montage sorgen. Wenn endlich alles steht, setzen sie die Kälteanlagen in Betrieb.
Ich bin technikbegeistert.
Egal ob im Büro oder auf der Baustelle: Die Arbeit dreht sich immer um komplexe technische Anlagen. Ohne eine gewisse Faszination dafür, macht dieser Job keinen Spass.
Ich habe ein gutes Vorstellungsvermögen.
Kältesystem-Planer/innen müssen, wenn sie Pläne und Schemen zeichnen, genau wissen, wie die Anlage später in der Realität aussehen wird. Sie können sich komplizierte technische System, die sie noch nie gesehen haben, im Detail vorstellen.
Ich interessiere mich für Physik und technische Prozesse.
Kälteanlagen funktionieren immer mit einem Kältemittel, das in gasförmigem Zustand Wärme aus dem Raum nimmt, dann unter Druck gesetzt und verflüssigt wird und die Wärme an die Umgebung abgibt. Das sind komplizierte Vorgänge die der Kälteprofi verstehen muss.
Ich arbeite selbständig und kann gut organisieren.
Kältesystem-Planer/innen sind für ihre Projekte oft alleine verantwortlich. Sie müssen alle Beteiligten– Architekten, Kunden, Monteure und Handwerker anderer Firmen – einen Tisch bringen, um mit ihnen die Umsetzung der Arbeiten zu besprechen.
Ich bin kontaktfreudig und habe gute Umgangsformen.
Auf den Baustellen kann es ruppig zu und her gehen. Es ist wichtig, hier klar und selbstbewusst seinen Standpunkt zu vertreten. Nur im Dialog mit den anderen beteiligten Fachleuten und der Kundschaft können Projekte erfolgreich durchgezogen und abgeschlossen werden.
Alle Deutschschweizer Kältesystem-Planer/innen besuchen pro Woche einen Tag den Fachunterricht an der gibb Berufsfachschule Bern. Für Lernende mit langem Schulweg sind spezielle E-Learning-Lösungen vorgesehen, um die Problematik zu entschärfen.
In Absprache mit dem Lehrbetrieb ist es möglich, an einem zusätzlichen Halbtag pro Woche die Berufsmaturitätsschule zu absolvieren. Diese Kurse kann man auch an einer Berufsschule in der Nähe des Wohnortes besuchen.
Während den vier Jahren Lehrzeit besuchen Kältesystem-Planer/innen insgesamt 3 überbetriebliche Kurse (üK) an der Schweizerischen Technischen Fachschule in Winterthur. In diesen praktischen Kursen unterrichten Profis aus der Praxis. Gelernt und geübt werden zeichnerische Grundfertigkeiten, elektrotechnische Arbeiten und hydraulische Kenntnisse. Während den überbetrieblichen Kursen übernachten die Lernenden mit weiten Schulwegen in den «Studentenzimmern» der STFW.
Kälteberufe sind Zukunftsberufe. Fachleute sind rar und der Kältemarkt wächst. Pro Jahr schliessen in der Schweiz ca. 100 Kältefachleute die Berufslehre ab. Kältespezialisten haben ausserordentlich gute Berufsaussichten. Die Unternehmen haben manchmal Mühe, alle Aufträge mit eigenem Personal rechtzeitig abzuwickeln. Kältesystem-Planer/innen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gesucht und verdienen gut.
Nicht selten übernehmen bereits junge engagierte Fachleute in den Betrieben Projekt- und Personalverantwortung und machen innerhalb des Unternehmens rasch Karriere.
Die Technik in der Kältebranche entwickelt sich ständig. Verschiedenste Bildungsangebote helfen, technisch auf dem Laufenden zu bleiben und auch weitere nützliche Kompetenzen zu erwerben, sei dies in der Projektleitung, im Engineering oder in der Betriebsführung.